Immunsystem

„Immunsystem“ - die Körperabwehr

Rund um die Uhr ist dein Immunsystem für dich im Einsatz. Ob im Blut oder in den Schleimhäuten – deine Abwehrzellen sind überall und immer einsatzbereit

Sobald sie einen Fremdkörper im Organismus registrieren, schlagen sie Alarm und eilen zum Ort des Geschehens. Damit dein Immunsystem möglichst gut arbeiten kann, solltest du dich gesund und fit halten: Bewegung an der frischen Luft und Sauerstoff sund möglichst wenig Stress sowie ausreichend Schlaf sind ein guter Anfang. Ebenso wichtig ist die richtige, ausgewogene Ernährung für dein Immunsystem. 
Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe stärken deine Abwehrkräfte und ermöglichen es deinem Immunsystem, dauerhaft sicher zu funktionieren. Denn bekommt dein Immunsystem nicht die Nährstoffe, die es braucht, wird es schwächer.

Was ist das Immunsystem?

Viren gehören genauso zur Natur wie der Mensch. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir von Natur aus, genauer gesagt von unserem Schöpfer, den notwendigen Abwehrmechanismus für unseren Körper erhalten haben. Im Prinzip verfügt jedes höhere Lebewesen über ein eigenes biologisches Abwehrsystem, welches es vor Angriffen von Bakterien und Viren schützt. Das Immunsystem ist auch in der Lage, körpereigene Zellen zu zerstören. Diese Fähigkeit nutzt es aber ausschließlich, um fehlerhafte Zellen zu eliminieren.

Beim Immunsystem handelt es sich nicht um ein eigenständiges Organ, sondern vielmehr um ein komplexes Netzwerk und das Zusammenwirken aus diversen Organen, Zellen und Molekülen. Ohne dieses gottgegebene, körpereigene Immunsystem wäre die Gesundheit des Menschen gefährdet, da wir ununterbrochen vielen gefährlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Ohne diese Schutzfunktion könnten feindliche Mikroorganismen ungehindert in unseren Körper eindringen und ihn schädigen. Werden diese Eindringlinge nicht bekämpft, rufen sie funktionsstörende und teilweise sogar lebensbedrohliche Krankheiten hervor. Neben Bakterien und Viren gibt es aber auch Pilze und Parasiten, welche eine Bedrohung für den Menschen darstellen.



Wie ist das Immunsystem aufgebaut?

Um den Gefahren wirksam und sicher begegnen zu können, hat das menschliche Immunsystem verschiedene Strategien parat. Man kann auch sagen der Körper hat mehrere Verteidigungslinien eingerichtet, um auch nach der Durchbrechung eine Barriere umgehend weitere Maßnahmen einleiten zu können. Dabei handelt es sich um mechanische und biochemische Barrieren,

natürliche Killerzellen (NK-Zellen) deren Aufgabe es ist, infizierte Zellen oder Tumorzellen zu erkennen und direkt zu zerstören. Und nicht zuletzt Proteine.


Mechanische und biochemische Barrieren

Die erste sogenannte Verteidigungslinie bilden die mechanischen und biochemischen Schutzmechanismen.  Sie sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Krankheitserreger erst gar nicht in den Körper eindringen können. Einige körpereigene Barrieren sorgen für einen schnellen Abtransport der Erreger, sobald diese abgefangen wurden.

Im Gesichtsbereich befinden sich einige dieser Systeme, da sich dort  empfindliche Körperöffnungen befinden. Sowohl die Augen als auch die Mundhöhle mit den dahinterliegenden Atemwegen verfügen über wirkungsvolle mechanische Barrieren. Mechanische Barrieren sind zum Beispiel die Augenlider, Lippen und die Nase. Feine Haare in der Nase halten körperfremde Dinge fern und falls doch einmal Stoffe ins Naseninnere gelangen, befördert der Körper diese durch Niesen wieder aus dem Körper hinaus. Auch in der Mundhöhle befinden sich biochemische Abwehrmechanismen. Im Speichel befindet sich beispielsweise das Enzym Lysozym, das für die Bekämpfung von Krankheitserregern verantwortlich ist.


Zelluläre Strukturen des Immunsystems

Darüber hinaus verfügt das Immunsystem über vielfältige Zellen, die Krankheitserreger auch nach dem Überwinden der Barrieren bekämpfen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um die natürlichen Killerzellen und die T-Lymphozyten. Diese Zellen setzen sich dabei teilweise sogar zu hochspezialisierten Systemen zusammen. Hierzu gehört unter anderem das bekannte Lymphsystem.

Wenn zum Beispiel durch eine äußere Verletzung der Haut Keime in den Körper eindringen, aktiviert dieser das naheliegendste Lymphzentrum und produziert T-Lymphozyten. Wir merken dies anhand des Anschwellens von sogennannten Knötchen. Dies tut manchmal sogar etwas weh, ist aber ein gutes Zeichen, da das körpereigene Abwehrsystem in Aktion getreten ist.

Meist zirkulieren die zellulären Bestandteile jedoch in den Lymphbahnen und Blutgefäßen des Körpers und gelangen dadurch in die unterschiedlichen Gewebestrukturen. Hauptsächlich werden sie im Knochenmark des Menschen gebildet. Dabei ist jede Abwehrzelle auf eine konkrete Bedrohung für den Körper spezialisiert. Unter anderem sind die zytotoxischen T-Zellen in der Lage, eine krankhaft veränderte Zelle zu zerstören.


Die Proteine des Immunsystems

Weiterhin setzt der Körper ebenfalls Proteine als Botenstoffe im Zuge einer Abwehrreaktion ein. Die Medizin bezeichnet diese als humorale Bestandteile. Diese Bezeichnung leitet sich aus dem Wort "Humor" ab, das im medizinischen Kontext gleichbedeutend mit der Bezeichnung "Flüssigkeit" verwendet wird.

Diese Bestandteile sind im Gegensatz zu den Abwehrzellen nicht in der Lage, sich selbstständig an einen anderen Ort zu begeben. Sie zirkulieren lediglich passiv im Blutkreislauf und im Lymphsystem, um die Abwehrzellen bei der Bekämpfung eines Krankheitserregers zu unterstützen. Unter anderem produzieren die Plasmazellen des Körpers dabei maßgeschneiderte Antikörper, die sich an den Eindringling heften und diesen dadurch deaktivieren.


Wie funktioniert das Immunsystem?

Die mechanischen und biochemischen Barrieren bieten dem Körper den effektivsten Schutz vor zahlreichen Krankheitserregern. Insgesamt halten diese über 99 Prozent aller Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten vom Eindringen in den Körper ab und verhindern dadurch eine Infektion. Nur wenige Erreger sind in der Lage, die Barrieren des Immunsystems aus eigener Kraft zu überwinden. Die meisten Krankheitserreger gelangen lediglich durch eine beschädigte oder geschwächte Barriere in den Menschen.

Nachdem sie diese überwunden haben, leitet der Körper eine Immunreaktion ein. Dabei unterscheidet er vorrangig zwischen einer Erstinfektion und einer Zweitinfektion. Sofern es sich um eine Erstinfektion handelt, reagiert das Immunsystem vorerst nur mit antigenpräsentierenden Zellen. Diese können die typischen Merkmale eines Erregers erkennen und diesen in sich selbst einschließen. Daher bezeichnet die Medizin sie häufig auch als Fresszellen. Nachdem die Fresszellen den Krankheitserreger vollständig zerstört haben, präsentieren sie deren Einzelteile an ihrer Oberfläche den Lymphozyten und aktivieren diese dadurch.

Die aktivierten Lymphozyten bekämpfen den Erreger schließlich mit aggressiven Substanzen und beginnen mit der Produktion von Antikörpern. Nachdem sämtliche Eindringlinge erfolgreich bekämpft wurden, verbleiben sogenannte Gedächtniszellen im Immunsystem. Diese enthalten sämtliche gesammelten Daten über den Erreger und ermöglichen dadurch eine deutlich schnellere Reaktion bei einer Zweiterkrankung.


Was sind Autoimmunerkrankungen?

Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich die zerstörerische Kraft des Immunsystems gegen den Körper selbst. Ein gesundes Immunsystem ist in der Lage, zwischen harmlosen und gefährlichen Zellen zu unterscheiden. Sowohl bei Allergien als auch bei Autoimmunerkrankungen versagt jedoch die Toleranz des Immunsystems, sodass es sich fortan auch gegen harmlose Organismen richtet.

Aus diesem Grund werden körpereigene Zellen als Krankheitserreger betrachtet und vom Immunsystem bekämpft. Dadurch kommt es zu Entzündungen und einer reaktiven Gewebeneubildung. Darüber hinaus treten in vielen Fällen auch dauerhafte Schäden des betroffenen Organs auf. In Deutschland leiden durchschnittlich fünf Prozent der Menschen an einer Autoimmunerkrankung. Die am weitesten verbreiteten Krankheiten sind dabei:


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